Kapital 8
Es war sehr spät in der Nacht als die Weasleys mit Hermine und Harry in den Fuchsbau zurückkehrten. Das Trio und Ginny diskutierten noch eine weile über Lösungen, Ideen und Möglichkeiten Charlie zu helfen, doch da alle sehr müde waren kam keiner von ihnen auf eine brauchbare Idee.
„Ich geh in‘s Bett, Leute“ sagte Hermine, gab Ron noch einen Kuss und verschwand in Ginny‘s Zimmer. Auch Ginny gab Harry einen Kuss und ging dann zu Hermine in‘s Zimmer. „Harry, du.. du hast nun ein eigenes Zimmer. Mom und Dad waren der Meinung du und Hermine eigene Zimmer zu geben. Hermine bleibt aber bei Ginny.. und nun ja..“ druxte Ron rum. Harry wusste garnicht was er sagen sollte. Zum einen war er sehr dankbar darüber einen Rückzugsort im Fuchsbau zu haben, vor allem wenn seine Beziehung zu Ginny tiefer wurde. Der gedanke daran ließ ihn erröten. Aber heute Nacht wollte er eigentlich nicht alleine sein. Aber unhöflich sein wollte er auch nicht, vor allem Mr. und Mrs. Weasley gegenüber, die so viel für ihn getan haben. „Ich glaub ich geh dann mal in mein Zimmer“ „Klar Kumpel. Es ist das alte von Percie..“ Harry verabschiedete sich zögernd von Ron und stapfte dann die Treppen hoch. Jeder Schritt wurde schwerer, lauter, schlimmer. Vor dem Zimmer pochte sein ganzer Kopf.. als er die Tür öffnete war alles ganz still. ~Es ist toll eingerichtet~ dachte er sich. Aber er war zu müde um sich umzusehen, also legte er sich in seinen Kleidern in‘s Bett und schlief bald darauf ein, in dem Wissen sie alle wiederzusehen.
Er stand wieder auf der Lichtung, umringt von Todessern. Die Lichtung schien von einem blauen Feuer umringt zu sein das eine unerträgliche Hitze ausstrahlte. Und vor ihm stand er. Voldemort. Sein Lachen war überall zu hören und schien Harry geradezu zu verspotten. „Jawohl, Harry Potter. Ich lebe. Und du wirst dafür bezahlen das du versucht hast mich zu töten. Du dummer, dummer Junge.“ Wieder lachte Voldemort. „Ich hab dich schonmal besiegt, ich schaffe das wieder“ schrie Harry ihm entgegen und griff nach seinem Stab. Doch da war nichts. Harry hatte keinen Stab, und keine kleider. Dann plötzlich war er wieder an dem Grabstein auf dem Friedhof fest und blickte vom Rand aus zu Voldemort. Dieser stand einer zitternden und bebenden Molly gegenüber. Molly sah zu Harry als das Licht in ihren Augen erlosch und die Lichtung in ein grelles Grün gehüllt wurde. „NEIN, DU BASTARD. NEIN“ schrie Harry und versuchte sich zu befreien, doch es klappte nicht. „Du leidest, schön“ witzelte Voldemort. „Doch es ist noch nicht genug.“ Dann stand Arthur da, den erschrockenen blick auf die Leiche seiner Frau. „LASST IHN IN RUHIE IHR WIXXER“ schrie Harry, doch auch Arthur wurde vor seinen Augen hingerichtet. Jeder der Weasley‘s wurde hingerichtet, ohne Gnade. Dann stand da Ginny. Im Gegensatz zu den anderen wurde sie von ein paar Todessern festgehalten. Und wieder sprach Voldemort. „Ihr dürft euch mit ihr vergnügen, meine Freunde. Lasst sie spüren was mit Blutsverrätern wie ihr passiert.“ Harry bebte, schrie, schluchzte, zerrte und fluchte was er konnte. Doch es half nichts. Er musste mit ansehen wie sie über seine Ginny herfielen, wie sie schrie und heulte und die anderen bloß lachten. Wie Ron und Hermine starben bekam er garnichtmehr mit.
Ginny war nur sehr schwer eingeschlafen und hatte einen wirklich unruhigen schlaf. Also gab sie es irgendwann auf und schlich sich leise, um Hermine nicht zu wecken aus dem Zimmer. Im Fuchsbau war es komplett still. Kein wunder, es war ja auch erst 04:00 am morgen. Sie ging leise hinunter in die Küche und begann sich eine heiße Schokolade zu kochen als George in der Küche auftauchte. „Na Schwesterherz. Kannst du auch nicht schlafen?“ Müde nickte sie und ließ sich von George umarmen. Ich kann das einfach nicht glauben. Erst Fred... und jetzt soll auch noch Charlie.. leise tränen rollten ihr die Wangen hinunter und die Starke Ginny Weasley wurde schwach und verletzlich. „Ich mein, wie sollen wir das ausstehen.. wer geht danach. Ron? Bill? Du?“ ~Harry?~ Ein Schluchzer ließ sie zittern und George drückte sie dichter an sich, selbst mit der Beherrschung ringend. Denk nicht sowas, kleine. Niemand wird mehr gehen. Charlie steht das durch. Du kennst ihn doch, er hält viel aus.“ Ginny nickte leicht. Sie wollte glauben was George sagte, sie musste es einfach.
Die beiden blieben einige Zeit in der Küche, tranken ihre Schokolade und redeten. Vor allem George tat das sehr gut. Dann ging Ginny wieder hoch. Sie war noch immer todmüde. Da ihr Zimmer fast ganz oben war kam sie auch an dem von Percie vorbei. ~Seltsam, Percie ist doch garnicht da. Und Audrey auch nicht~ Sie hatte jemanden von drinnen reden hören und war neugierig wer es war. Leise öffnete sie die Türe und erstarrte. ~Harry?~ Harry lag in Percies Bett, redete im Schlaf, warf sich herum und schien mit irgendwas zu kämpfen. Vorsichtig ging sie weiter in den Raum zu Harry und berührte ihn am arm. ~Der ist ja total nass und durchgeschwitzt.~ Sie fing an Harry wachzurütteln.
Harry stand vor den Leichen der Weasley‘s. Nur Ginny lebte noch obwohl sie um den Tod bettelte. „Töte sie. Los. Imperio. Er wurde von einer unglaublichen Leichtigkeit erfüllt die all das gerade erlebte beseite schob und ihm eine unglaubliche ruhe bereitete. Als er sich umsah waren da keine Leichen, keine Todesser. Nur er und.. „Professor Dumbledore? Was machen sie hier.“ „Harry, mein Junge. Du hast so viel durchgemacht. Komm zu mir, dann wird alles wieder gut sprach Dumbledore beruhigend und freundlich. „Du musst nur Miss Weasley hier töten.“ Für Harry klang das alles völlig logisch. Sie war das Problem, der Grund für all das was passiert war. Ein Kribbeln erfasste seinen Arm, er hatte seinen Stab wieder. Wie von selbst hob sich sein Arm, zielte auf Ginny. „Du kennst den Spruch. Es ist ganz leicht, Harry. Ganz leicht.“ Und wieder klang das so unglaublich logisch, so richtig. Und er wollte es auch, er musste es. Doch da war noch eine andere Stimme, erst leise, dann aber immer lauter. Sie widersprach der ersten immer heftiger. Dann waren beide weg, der Zauber war gelöst worden. „Harry. Du dummer Junge. Du hättest leben können“ sagte Dumbledore. „Aber Tom Riddle hat deinen Verstand wohl so vergiftet das du nichtmehr zwischen richtig und Falsch unterscheiden kannst.“ Er richtete seinen Stab auf Ginny und folterte sie bevor er sie mit einem Sectum Sempra tötete. Harry starrte auf Ginny‘s Leiche. Dieses Bild brannte sich in seinen Kopf und tief in sein Herz und ließ ihn erstarren. Ginny war Tod, seinetwegen. Nur leicht nahm er eine Stimme aus dem Nirgendwo war, spürte kaum die rüttler an seinem Arm. Für ihn wurde der Traum zur Realität, zur Wahrheit. Und darin war er schuld für all die Tode. Er allein.