Ja, das 2:1 gegen Schweden war wirklich Drama pur. In den ersten zehn Minuten mehr Chancen als im ganzen Mexiko-SPiel, dann doch wieder der EInbruch und das 0:1, das Ausscheiden vor Augen. Und zu guter letzt dann diese grandiose 2. Halbzeit, in der es gaaaanz ganz knapp und mit 10 Mann noch zum Siegtreffer reichte. Wahnsinn.
War klar, dass nicht alle Schwächen direkt abgestellt wwerden konnten, aber der EInsatz stimmte absolut. So wird man denke ich die Gruppenphase überstehen.
Und endlich mal ein gutes Gefühl beim Gedanken an die deutsche Mannschaft. Ich muss sagen, dass war schon eine harte Woche als Fußballanhänger, wenn man immer auf die eklatanten Schwächen und der Niederlage aus dem Mexiko-Spiel angesprochen wird.
Gut dass das jetzt vorbei ist! Direkt nach dem 2:1 habe ich erstmal mit Begeisterung meinem Kumpel vorgerechnet, was passiert, wenn im letzten Spiel Deutschland und Schweden gewinnen und warum es so gut und wichtig war, dass Südkorea noch den Anschlusstreffer gegen Mexiko erzielt hat, wenn man möchte, dass Deutschland UND Schweden ins Achtelfinale kommen.
Also ich habe das Schweden-Spiel auf der Videowand vor der Mensa in Münster (Westfalen) gesehen. In NRW ist die Fußballwelt ja noch in Ordnung und sowas wie Identifikation mit schwarz-rot-gold zeigt sich auch im Straßenbild und auch an durchaus begeisterungsfähigem Publikum (der Typ neben mir meinte irgendwann beim Blick auf den schwedischen Fanblock, dass das gelb-blau ja an Braunschweig erinnert... ich meinte, jo, so kann man den mentalen Hass auf den Gegner auch aufbauen... und richtig gedacht, er kam auch ursprünglich aus Hannover xDD).
In Hannover ist das nämlich nicht so... kaum merkmare WM-Stimmung, alles sehr verhalten. Waren nicht bei vergangenen Turnieren, auch nach 2006, die Läden voll mit schwarzrotgoldenen Fanartikeln und überall Autofähnchen? Der Fanforscher Gunther Pilz bestätigt meine Beobachtung, aber die Gründe sind wohl diffus.
Also ich denke, dass die vielen Skandale rund um die FIFA und auch der Austragungsort Russland (Stichwort autokratischer Staat unter Putin) die Hauptgründe sind.
Joa. Das Highlight dieser WM sind eindeutig die Schiedsrichterleistungen. Fast alle Unparteiische haben eine ruhige, konsequente Linie, und wenn der VAR zum Einsatz kommt, dann geht das schnell und die Entscheidungen waren auch immer absolut nachvollziehbar. So bleiben Fehlentscheidungen bisher auf ein Minimum beschränkt. Das alles ist viel besser als bei vergangenen Turnieren. Der Fußball hat hier glaube ich sein zukunftsfähiges Regelwerk gefunden, nach Jahren der Testerei.
Schöner Mist, dass sie es demnächst mit Weltmeisterschaften zu 48 Teams wieder versauen.